Samstag, den 24. Mai 2008

Stellplatz Igoumenitsa



Der Vormittag verging unter dem erhofften blauen Himmel, während sich unser Dampfer durch die Enge zwischen der albanischen Küste und der Insel Korfu zwängte. Der leichte Dunst und das Gegenlicht verzauberten die albanische Küste in eine Abstufung von Hellblau.

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Korfu lag auf der rechten Seite des Schiffes, mir hat die Aussicht links entlang besser gefallen, schien die Fähre doch auf die Küste zuzuhalten.

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Von der rechten Seite des Schiffes zeigt der Blick zurück in der Mitte des Bildes den nördlichen Ausläufer der Insel Korfu und ganz rechts im Bild sieht man die Meerenge, durch welche ein reger Schiffsverkehr herrschte.

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Langsam versammelten sich meine umherschweifenden Gedanken wieder, um den Plan über das bevorstehende Ausbooten, Verpflegung organisieren, sowie Stellplatz finden zu beraten.

Nun gut, spätestens jetzt wird es Zeit für ein kleines Geständnis.

Natürlich haben wir nicht versucht, das Rad neu zu erfinden, als es darum ging, die Routen für die nächsten Tage zu planen, sondern, schlau wie wir sind, haben wir uns dabei auf die Schultern von Riesen gestellt. Einen dieser Riesen möchte ich gern beim Namen nennen, es gibt auch andere - aber wir haben uns eben für jenen entschieden:
Herr Schulz und sein Buch aus dem Womo Verlag "Mit dem Wohnmobil nach Griechenland Band 1"
Einige der dort beschriebenen Wanderungen und Sehenswürdigkeiten sollten den ersten Teil unserer Reise prägen. Allerdings, Herr Schulz, lesen Sie mit? Wenn ja, dann - bei allem Respekt - Ihre Beschreibungen sind so leicht zu lesen, Beispiel "gemütlich schwingt sich das Wohnmobil zu Tale ..", aber in der Praxis - Hut ab!! Dorthin, wo geschrieben stand, es wird etwas enger, haben wir uns erst gar nicht getraut. Auch die Wanderungen hatten es in sich, doch davon später mehr.
Jedenfalls hat Waldameise öfters mal ausgerufen: "Dieser Schulz, unglaublich, der findet jede Ecke!"

Diesem Buch haben wir auch den ersten und super-tollen Stellplatz nach Anlanden in Griechenland zu verdanken. Dieser Platz ist an der Mündung des Thiamis gelegen (nördlich von Igoumenitsa). Das Land links und rechts der Flußmündung scheint einmal Ackerland gewesen zu sein, welches von Entwäßerungsgräben durchzogen und durch Erdwälle gegen das Meer trotzte. Mittlerweile liegt das Land so gut wie unter Wasser, nur die befahrbaren Dämme (Lehm/Schotterpisten) ragen daraus hervor.

Beide Wege sind, wenn auch abenteuerlich, bis an ihre Spitze befahrbar, der nördliche davon ist eindeutig die schönere Strecke. Allerdings habe ich gebetet, daß es in der Nacht nicht wieder regnet, aber das Wetter machte einen stabilen Eindruck, so daß das Wagnis eigentlich keines war.

Es gab dann Situationen, da haben wir uns wirklich gefreut, ein kleines Womo zu fahren (glaubt mir, von innen sah das viel spektakulärer aus!).

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Nach ca. 30 Minuten brach es aus Waldameise heraus: "Das war es jetzt wohl!" Hm?! Auweia, wenn wir durch das sich vor uns auftuende Schlammloch nicht durchwollen, würde diese Entscheidung bedeuten, 30 Minuten rückwärts fahren zu müßen!

Also, ganz der coole Waschbaer, habe ich mir die Sache angeschaut. Nun ja, Schlammloch ist es dann doch nicht, nur eine Pfütze mit schlammigem Untergrund, dachte ich mir. Mit Schwung durch? Das arme Womo, lieber nicht. Also haben wir mit Stöcken die Pfütze kartographiert und ich kam zu dem Entschluss, ich wage es. Waldameise stieg aus, um mich möglichst weit auf dem Trockenen entlang zu lotsen, und um das Versinken des Womos zu protokollieren.

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Jetzt lacht nicht, hinterher sieht es immer leicht aus; ganz einerlei war mir die Sache nicht.

Am Ende des Weges angekommen gab es genügend Platz für das Wendemanöver; danach hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht. Ist das nicht ein Bilderbuch-Stellplatz?! Vielen Dank, Herr Schulz, und - Zum Wohl!!

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An diesem kleinen Paradies haben wir einen Sonnenuntergang, einen Sonnenaufgang und mehrere ein- und auslaufende Fähren präsentiert bekommen.

Hier ist ein Suchbild - wer findet das Womo?

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Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Sonnenuntergangsbildern, es sei denn, ich habe das Bild selbst gemacht ;-) - man ist eben doch mehr Romantiker, als man sich eingestehen möchte. Die hohen Berge am Horizont sind in Albanien, schaut man genau hin, sieht man davor, etwas dunkler und deutlich niedriger, die Silhouette von Korfu.

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