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Freitag, den 23. Mai 2008
Auf die Fähre
Beim Erwachen stellte ich fest, daß es still war, kein Prasseln auf dem Dach war mehr zu hören, prima, dachte ich, im Regen nach Venedig zu fahren muß ja auch nicht unbedingt sein. Also, nichts wie raus, Kabel aufräumen und.., und ..., wo sind denn meine Schuhe? Ach ja, draussen vor der Tür, frisch gewaschen und gesandet.
Waldameise half bei der Rettungsaktion.
Ein Blick gen Himmel, die Baumspitzen und Wolken fixiert, und die Stimmung besserte sich, das Dunkle wich, ein hellerer Himmel rückte nach..
Es gab ein kleines Frühstück, einen großen Kaffee und anschließend genug zu tun. Bis so ein sandiges Kabel richtig sauber ist, braucht es auch seine Zeit. Zum Glück war nur wenige Meter vom Platz entfernt ein Wasserhahn. Als Letztes nutzten wir (Insassen + Womo) nochmals intensiv die sanitären Anlagen, dann konnte es losgehen.
Wir fuhren ein großes U, es endete kurz vor Venedig. Auf der schmalen Zufahrt zur Stadt drängt sich alles, was der Beförderung dient, auf engstem Raum.
Trotz unserer frühen Ankunft waren wir nicht die Ersten. Wir reihten uns in eine der Warteschlangen ein,
dannach legte sich die Anspannung vorerst und beim Spazierenführen der Beine konnten erste Kontakte zu anderen Wohnmobilisten (und deren Begleiter) geknüpft werden.
Waldameise nutzte die Zeit, die noch bis zum Entern des Schiffes blieb, für eine kurze Stippvisite der Stadt, während ich nervös auf ihr Wiederkommen hoffte. Schade, daß es gestern abend nicht mehr für eine Besichtigung gereicht hatte, aber so hat zumindest mein "An-mi-no-schlupferle" das Vergnügen; ich kann mir ja ihre Bilder ansehen.
"Vergiss bloß nicht ein Bild davon zu machen, wie ich die erste Rampe meines Womolebens meistere", erinnerte ich Waldameise, ihr Herz hing aber an den armen Motorradfahren, die in dem wieder einsetzenden Regen so verloren aussahen.
Die Rampe hatte ich mir schlimmer vorgestellt, die Auffahrt war kein Vergleich zu dem Erlebnis, dies mit einem voll bepackten Motorrad, die Stiefel über den rutschigen Boden schleifend, zu meistern. Endlich war es soweit, unser Womo wurde angenabelt. Jetzt gab es Strom und damit Arbeit für den Kühlschrank.
Es wurde Zeit, die oberen Decks aufzusuchen. Hier sammelten sich langsam die Passagiere, um das Auslaufen entlang der tollen Kulisse Venedigs zu geniesen.
Der Himmel war bewölkt, den Photographen in mir hat dieser Umstand stark inspiriert und meine Urlauberseele konnte von der Hoffnung zehren, daß weiter unten im Süden der blaue Himmel auf uns wartet.
Der dunkle Himmel im Hintergrund machte die ohnehin eindrucksvolle Vorbeifahrt an den Häusern Venedigs zu einem besonderen Erlebnis.
Ist das nicht toll? Aus dieser Perspektive hatte ich den Markusplatz auch noch nie gesehen.
So langsam entfernte sich Venedig und mit zunehmender Entfernung schien der Bann auf viele der Schaulustigen nachzulassen, sie packten die Photoapparate wieder ein und wandten sich zum Gehen. Na gut, dachte ich, es wird etwas frisch, schau'n wir mal, was es auf dem Schiff so alles gibt. Ich habe mich ein letztes Mal umgedreht, und - Voilà! - ich kann es nur immer wieder betonen:
ungewöhnliches Licht ergibt ungewöhnliche Bilder.
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