Im Wandel der Zeit: Das Dorf und seine Anwesen

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Sehr frühe fotografischen Dorfansichten finden sich auf dieser Ansichtskarte aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg (1914).

Das 1925 abgebrannte und nicht wieder aufgebaute Haus (Nr.33) östlich der Kirche mitten auf dem Anger ist in der Ansicht "Unterdorf" noch zu sehen. Im 19. Jhdt. beherbergte es eine Schlosserei.
Westlich der Kirche (Ansicht "Kirche von Westen") ist noch das Haus Nr.40 zu sehen, das um 1970 abgebrochen wurde. Im 19. Jhdt. war es eine Schmiede, um 1900 wohnte ein Schuster darin.

Die zweite Karte zeigt Baiershofen, wie es um 1930 ausgesehen hat

Beide Postkarten wurden von Herrn H.W.Miller zur Verfügung gestellt.


Dorfansicht von Osten, vom sogenannten "unteren Weiher" her. Rechts der alte Pfarrhof (erbaut 1811), der in den 1950er Jahren neu erbaut wurde. Das Foto, das um 1930 entstanden sein dürfte stellte Frau Darling (USA) zur Verfügung. Zwischen dem Weiher und der Kirche stand bis 1925 noch ein Haus (Nr. 33).

Unten: Gleicher Blickwinkel, ca. 1980. Die Dorfweiher wurden um 1970 zugeschüttet. Foto: Georg Schwab



Anwesen Nr. 1 1/2, heute Dorfanger 74, Mitglieder der Familie Bunk um 1937. Fotos gehörten damals noch nicht zum Alltag, sondern waren offenbar Grund für die ganze Familie, sich in Positur zu stellen. Das Foto stellten Margret und Anton Bunk zur Verfügung.

Unten: Gleicher Blickwinkel im April 2007 mit dem Neubau aus den 1970er Jahren




Das Anwesen Nr. 2, heute Dorfanger 72. Das Foto kann auf ca. 1920 bis 1925 datiert werden. Auf der Kutsche wahrscheinlich der Besitzer Josef Braun (geb. 1882), im weißen Kleid seine Frau, dazu Dienstboten. Das Haus gehörte zu den damals in Baiershofen noch wenigen zweistöckigen Gebäuden. Im Vordergrund der westlichste der Dorfweiher (1968? zugeschüttet). Das Foto stellte Familie Braun zur Verfügung.

Darunter das Anwesen im Frühjahr 2007.



Anwesen Baiershofen Nr. 5, heute Dorfanger 64, vermutlich um 1940. Dieses Foto und das unten folgende stellte Frau Darling zur Verfügung.

Ein weiteres Bild von Nr. 5, ca 1942. Ein Gespann mit Ochsen oder Kühen war früher keine Seltenheit. Kleinere Bauern mit wenig Land hielten meist keine Pferde. Die Verwendung von Kühen als Zugtiere verminderte deren Milchleistung.
Abgebildet ist Agnes Rolle (verheiratete Matt), die in den Jahren des 2. Weltkrieges - fast alle Männer des Dorfes waren im Krieg - mit ihrer Schwester den Hof bewirtschaftete. Am Fensterladen ist (in höherer Bildauflösung) ein Schild zu erkennen: "Flaschenbierhandlung von Maria Rolle". Frau Rolle war weitläufig mit einem Brauereibesitzer in Wörleschwang verwandt; er lieferte das Bier.

Anwesen Baiershofen Nr. 6 (heute Dorfanger 62) um 1926. Als Baujahr für das alte Haus wurde 1937 (Erhebung von Friedrich Bauer) das Jahr 1738 angegeben.
Abgebildet sind der 1894 geborene Karl Mayer, der 1921 in dieses Anwesen eingeheiratet hatte, und seine Frau Johanna. Zwischen den Eheleuten steht das "Knechtle" Toni aus Hennhofen. Es war damals noch weithin üblich, dass (noch schulpflichtige) Kinder gegen Kost und Logie auf einem fremden Bauernhof mithalfen (und so den elterlichen Haushalt entlasteten). Der Schulbesuch war ihnen erlaubt.

Foto aus der Sammlung von Johanna Schwab.

Unten: In gleicher Perspektive der Neubau aus den 1960er Jahren (Aufnahme von April 2007)





Anwesen Baiershofen Nr. 7 (heute Dorfanger 60). Als Baujahr wurde 1740 angegeben (Erhebung von Friedrich Bauer ca.1937). Die Bauweise ist sehr ähnlich wie Hsnr. 6 und 11. Das Bild zeigt Scholastika Bunk, die Frau von Anselm Bunk mit ihrer jüngsten Tochter Viktoria. Das Foto entstand um 1922/1923. Der Querstadel am hinteren Ende des Gebäudes wurde erst später (ca. 1948?) gebaut.

Unten: Gleiche Ansicht im April 2007. Das Anfang der 1990er Jahre neu erbaute Haus nimmt bewusst den Stil des früheren Anwesens auf.




Anwesen Baiershofen Nr. 9 (heute Dorfanger 56) um 1910. Das Haus soll vor 1740 erbaut worden sein (Erhebung von Friedrich Bauer um 1937). Der abgebildete Mann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Besitzer Georg Miller (geboren 1868) mit seinem 1906 geborenen Sohn Georg. Eine der beiden Frauen ist sicher seine Gattin Franziska, geb. Schmid.
Das Foto stammt aus der Sammlung von Johanna Schwab.

Unten: Gleicher Blickwinkel April 2007. Helmut Miller vor dem 1938 neu erbauten Haus




Eines der Anwesen, die das alte Dorfbild vorbildlich wiedergeben, ist die alte Nr. 11 (heute Dorfanger 50), das Haus des früheren Bürgermeisters Herbert Rolle. Es stammt (lt. einer Erhebung des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege) aus der ersten Hälfte des 19. Jhdts.


Das Haus Nr. 40 auf dem Anger unmittelbar westlich der Kirche. Ansicht von Süden; die Kirche steht rechts (nicht sichtbar). Hausname: "Schmiedleth" (vermutlich nach Leonhard Rappler, der hier wie bereits sein Vater in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Schmiede betrieb). Um 1900 war hier der Schuhmacher Leonhard Bunk tätig (Hausname daher auch "Kirchenschuster"). Abgebildet ist vermutlich Familie Mayer um 1925, diese verkaufte das Anwesen 1935 an Franz Josef Mayr. Das Haus wurde um 1970 abgebrochen.


"Beim Weberbauer", Anwesen Nr. 17 (heute Dorfanger 36) um 1935. Abgebildet sind sind Kaspar und Anna Hagg. Dieses Haus wurde 1893 nach einem Brand neu erbaut (Erhebung Friedrich Bauer 1937)
Das Foto stammt aus der Sammlung von Johanna Schwab.

Das untere Bild zeigt ein offenbar um 1950 neu erbautes Haus




Ein altes Söldhaus, früher Nr. 55, heute Dorfanger 33 kurz vor dem Abriss 2002. Um 1870 wohnte hier der Gemeindediener mit seiner Frau und 5 Kindern. Das Foto stellte Frau Steck zur Verfügung.

Anwesen Baiershofen Nr. 46, Hausname Bäckafranz (heute Dorfanger 63) um 1925. Abgebildet ist die 1904 geborene Karolina Schwab. Das Foto stammt aus der Sammlung von Johanna Schwab.

Das frühere "Gasthaus zur Traube", ehemals Nr. 26, heute Kirchlesweg 2. Aufnahme um 1980 (?) von Georg Schwab.


Anwesen Finkel, die frühere Schmiede, Nr. 39, heute Dorfanger 47. Das Haus wurde 1913 erbaut. Die obere Aufnahme um 1930 zeigt (von links) Theresia Rolle (Kindermädchen), Barbara Finkel (geb. Kraus, Frau von Andreas Finkel) und Joseph Finkel - wohl mit einem Enkelkind auf dem Arm. Foto aus der Sammlung von Frau Darling.


Unten: Das gleiche Anwesen im April 2007